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Melanin

Montag, 10. Mai 2021

Melanin ist ein natürliches Pigment, das in der Haut, den Haaren und den Augen von Menschen und Tieren vorkommt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Farbe dieser Körperteile und schützt vor schädlichen UV-Strahlen. Es gibt verschiedene Arten von Melanin, die unterschiedliche Funktionen und Eigenschaften haben.

Arten von Melanin

Eumelanin

Eumelanin ist das am häufigsten vorkommende Melanin und kommt in zwei Hauptvarianten vor: schwarzes und braunes Eumelanin. Es ist für die dunklen Farben in Haar, Haut und Augen verantwortlich. Schwarzes Eumelanin dominiert in sehr dunklem Haar und dunkler Haut, während braunes Eumelanin in braunem Haar und hellerem Hauttyp zu finden ist.

Phäomelanin

Phäomelanin verleiht Haaren und Haut eine rote oder gelbliche Farbe. Es ist in größeren Mengen in roten Haaren und blonden Haaren vorhanden. Phäomelanin ist weniger schützend gegen UV-Strahlen als Eumelanin und kann zu einem höheren Risiko für Hautschäden führen.

Neuromelanin

Neuromelanin kommt hauptsächlich im Gehirn vor und spielt eine Rolle bei der Funktion des Nervensystems. Es unterscheidet sich chemisch von Eumelanin und Phäomelanin und ist weniger gut erforscht.

Funktion von Melanin

Schutz vor UV-Strahlung

Melanin absorbiert ultraviolette (UV) Strahlen und schützt so die Hautzellen vor DNA-Schäden, die durch Sonnenlicht verursacht werden können. Dies reduziert das Risiko von Hautkrebs und anderen sonnenbedingten Hautschäden.

Bestimmung der Hautfarbe

Die Menge und Art des Melanins in der Haut bestimmen die Hautfarbe eines Individuums. Menschen mit mehr Eumelanin haben eine dunklere Haut, die besser vor UV-Strahlung geschützt ist, während Menschen mit weniger Melanin eine hellere Haut haben.

Einfluss auf Haar- und Augenfarbe

Die Konzentration und Verteilung von Eumelanin und Phäomelanin beeinflussen die Farbe der Haare und Augen. Dunkle Augen und Haare enthalten mehr Eumelanin, während helle Augen und Haare entweder weniger Eumelanin oder mehr Phäomelanin enthalten.

Melaninproduktion

Melanozyten

Melanin wird von speziellen Zellen, den Melanozyten, produziert, die sich in der Basalschicht der Epidermis befinden. Melanozyten synthetisieren Melanin durch einen Prozess, der als Melanogenese bekannt ist.

Melanogenese

Die Produktion von Melanin beginnt mit der Aminosäure Tyrosin, die durch das Enzym Tyrosinase in DOPA (Dihydroxyphenylalanin) und dann in Dopaquinon umgewandelt wird. Abhängig von genetischen und enzymatischen Faktoren wird Dopaquinon weiter zu Eumelanin oder Phäomelanin verarbeitet.

Faktoren, die die Melaninproduktion beeinflussen

  • Genetik: Die genetische Ausstattung eines Individuums bestimmt die Menge und Art des Melanins, das produziert wird.
  • UV-Strahlung: Sonnenlicht stimuliert die Melaninproduktion als Schutzmechanismus gegen UV-Strahlen.
  • Hormone: Hormone wie das melanocytenstimulierende Hormon (MSH) können die Melaninproduktion beeinflussen.

Störungen der Melaninproduktion

Hypopigmentierung

Hypopigmentierung ist eine Bedingung, bei der die Haut weniger Melanin produziert, was zu hellen Hautflecken führt. Zu den häufigsten Formen gehören:

  • Vitiligo: Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Melanozyten angreift, was zu weißen Flecken auf der Haut führt.
  • Albinismus: Eine genetische Störung, bei der die Melaninproduktion in Haut, Haaren und Augen stark reduziert oder nicht vorhanden ist.

Hyperpigmentierung

Hyperpigmentierung tritt auf, wenn die Haut zu viel Melanin produziert, was zu dunklen Flecken oder ungleichmäßiger Hautfarbe führt. Zu den häufigsten Formen gehören:

  • Melasma: Auch als Schwangerschaftsmaske bekannt, verursacht Melasma dunkle Flecken auf der Haut, oft im Gesicht.
  • Postinflammatorische Hyperpigmentierung: Tritt nach einer Hautverletzung oder Entzündung auf und hinterlässt dunkle Flecken.

Bedeutung von Melanin in der Kosmetik und Medizin

Kosmetische Behandlungen

Kosmetische Produkte und Behandlungen zielen darauf ab, die Melaninproduktion zu regulieren, um Hautverfärbungen zu korrigieren. Aufhellende Cremes, Laserbehandlungen und chemische Peelings sind gängige Methoden zur Behandlung von Hyperpigmentierung.

Medizinische Relevanz

Melanin spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Hautkrebs und anderen durch UV-Strahlung verursachten Erkrankungen. Die Forschung konzentriert sich darauf, wie Melanin und seine Synthesewege genutzt werden können, um schützende und therapeutische Ansätze zu entwickeln.

Schlussbemerkung

Melanin ist ein entscheidendes Pigment, das zahlreiche Funktionen im menschlichen Körper erfüllt, von der Bestimmung der Haut-, Haar- und Augenfarbe bis hin zum Schutz vor schädlicher UV-Strahlung. Ein Verständnis der Melaninproduktion und -funktion ist wesentlich für die Entwicklung von kosmetischen und medizinischen Behandlungen, die auf Hautgesundheit und Ästhetik abzielen.

Rezeptionist
Sven Buchmayer