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Friseur

Ein Friseur oder Frisör (auch als Coiffeur oder weibl. Coiffeuse bezeichnet) ist eine Fachkraft, die beruflich Haare schneidet und stylt. In der Vergangenheit wurden Friseure auch Barbiere genannt. Ein Friseur arbeitet in einem Friseursalon, Theatern oder besucht Menschen zu Hause. Das Haar wird nicht nur geschnitten, sondern auch gefärbt (Kopfhaar, Wimpern, Augenbrauen), gebleicht, modelliert oder geföhnt.

Die verwendeten Frisuren, Techniken und Werkzeuge sind zahlreich und variieren je nach Kundenwunsch. Der Friseur muss eine gute körperliche Kondition haben, da er den ganzen Tag steht. Daneben sollte er auch einen künstlerischen Sinn haben und sich gut verständigen können, um seine Kunden richtig über die Frisur und Haarpflegeprodukte beraten zu können.

Neben den klassischen Tätigkeiten können Friseure und Friseurinnen auch Haarverängerungen, imposante Gala- und Hochsteckfrisuren stylen. In vielen Friseursalons werden auch Maniküre und Kosmetik angeboten.

Geschichte des Friseurhandwerks

Friseure in der Antike

Die Geschichte des Friseurhandwerks geht einige Tausende Jahren zurück. So wurden antike Zeichnungen entdeckt, auf denen Menschen an Haaren anderer Personen arbeiten. Griechische Schriftsteller wie Aristophanes erwähnten Friseure in ihren Aufzeichnungen. In verschiedenen Kulturen Afrikas glaubte man, dass sich der Geist eines Menschen im Haar festsetzt. Daher hatten Friseure einen hohen gesellschaftlichen Status in diesen Völkern. Dies ermutigte viele, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Über Stunden beschäftigten sich die Menschen damals ihre Haare zu waschen, zu kämmen und zu verzieren. Die Werkzeuge wurden vor dem Tod eines Friseurs in feierlichen Zeremonien an die Nachfolger weitergegeben. Im alten Ägypten verwendete man spezielle Taschen mit Utensilien, Scheren und Lotionen.

Im alten Rom oder Griechenland wurden Haussklaven dazu gezwungen, ihre Besitzer zu färben und zu rasieren. Männer, die keine Leibeigene besaßen, besuchten hingegen örtliche Friseurläden. Frauen pflegten ihr Haar in der Regel daheim.

Mittelalter

Über die Friseure des Mittelalter ist nur bekannt, dass auch Barbiere deren Handwerk ausübten. Nachdem ein päpstliches Dekret im Jahre 1092 alle katholischen Geistlichen dazu zwang,  ihr Gesichtshaar zu entfernen, stieg die Nachfrage nach Haarpflegediensten. Weitere historische Quellen vom 5. bis 14. Jahrhundert wurden bislang nicht gefunden.

Barock

Ab dem 17. Jahrhundert wurde der Friseur in Europa als Beruf anerkannt. Die Haarmode der damaligen Zeit war sowohl bei Frauen als auch Männern groß und komplex und reichlich geschmückt. Dienstmädchen und Kammerdiener verbrachten Stunden damit, die üppigen Frisuren des Adelst täglich aufrecht zu erhalten.

In Frankreich entstand auch der bis heute andauernde Trend, dass Männer Frauenhaar frisieren. Friseure wie der aus Südfrankreich stammende Champagne eröffneten in Paris erste Friseursalons und zogen reiche Damen in Scharen an. Bei englischen und amerikanischen Frauen wurden große Frisuren wie „The Tower““ (dt. Der Turm) sehr populär.  Üppige Locken wurden mit Pomade und Pulver gestylt und mit Bändern, Blumen oder Schmuck verziert. Der Friseurberuf wurde als echter Beruf anerkannt, als Legros de Rumigny zum ersten offiziellen Friseur des französischen Gerichts erklärt wurde. In der Mitte des 18. Jahrhunderts arbeiteten beispielsweise allein in Paris rund 1.200 Friseure. Leonard und Larseueur waren die berühmten Stylisten von Marie Antoinette und entwickelten viele Frisuren wie die „loge d’opera“, die zu Modetrends wurden.

19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert entwickelten Pariser Friseure weiterhin einflussreiche Stile. Allerdings entwickelte sich das Friseurhandwerk zunehmend zu einem Service, der nur für Reiche erschwinglich war. Ende des Jahrhunderts entwickelte der französische Friseur Marcel Grateau die „Marcel-Welle“. Deren Styling erforderte ein speziellen erhitztes Haareisen und musste von einem erfahrenen Friseur durchgeführt werden. In dieser Zeit begannen Friseure mit der Eröffnung von Salons in Städten und Dörfern. So gründet Martha Matilda Harper die erste Friseurkette.

20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert wurden neben Herrensalons auch ganze Schönheitssalons populär. Diese waren soziale Räume und ermöglichten es Frauen, Kontakte zu knüpfen, während sie sich ihr Haar oder Gesichts behandeln ließen. In dieser Zeit gab es zahlreiche Entwicklungen und Fortschritte bei den Friseurwerkzeugen. Der elektrische Strom führte zur Entwicklung von Dauerwellenmaschinen und Haartrocknern. Friseure entwickelten in dieser Zeit zahlreiche Färbeverfahren. In den 20er Jahren wurden der Bob-Schnitt und andere Kurzhaarschnitte beliebt. In den 1930er Jahren kamen neben der Rückkehr der Marcel-Welle komplizierte Stile wieder in Mode.  Das Friseurhandwerk entwickelte sich in dieser Zeit zu den wenige akzeptierten Berufe für Frauen.

PS. Hier finden Sie übrigens unseren Friseur in Leipzig und Friseur in Magdeburg.